Keine Social Media

Verbotene Internetseiten in China

Ich war vorgewarnt, weil ein Freund von mir gerade erst in China war und sich komischerweise nicht meldete. Dabei hatte er versprochen ein paar Bilder zu schicken. Erst als er zurück war erklärte er, dass viele Internetseiten in China gesperrt sind. Und darunter die, die wir in den westlichen Ländern im Alltag benutzen.

Google

Instagram

Twitter

WhatsApp

Yahoo

Facebook

Wikipedia

Um nur einige zu nennen!

Aber warum ist das so?

Warum sollte man sich von dem Rest der Welt abschneiden und diese Informationsquellen verbieten?

Die Regierung hat den Zugang zu diesen Seiten aus mehreren Gründen verboten:

  • Offene Kanäle können nicht kontrolliert werden. Die Heimat von Google, Facebook, WhatsApp und Co ist nicht China sondern USA. Also gehen die Daten und Informationen ins Ausland. WeChat ist Chinesisch und somit bleibt alles hier. Somit ist es auch leichter den Content zu kontrollieren. Über Google und Co können Meinungsbilder im Land entstehen, die dem Staat nicht recht wären.
  • Globalisierung kann den Markt stärken und auch schwächen! Wenn man die Internetseiten aus dem Ausland als Produkte betrachtet, die den chinesischen Produkten Konkurrenz machen, dann ist es am einfachsten, diese zu verbieten. Wenn es kein WhatsApp gibt, dann wird WeChat benutzt. Auch die Chinesen wollen sich vernetzten und dann nehmen sie das Produkt, dass ihnen zur Verfügung steht. Die eigene Wirtschaft stärken, in dem man die Konkurrenz abstellt!

Aber es gibt Wege wie man auch in China nicht auf die ausländischen Anbieter verzichten muss. Wenn man VPN nutzt, logt man sich über eine IP im Ausland auf die gewünschte Homepage ein. Ich will nur auf VPN hinweisen und nicht erklären was es ist und wie es funktioniert. Es lohnt sich aber erst, wenn man eine längere Zeit in China ist, weil die guten Anbieter eine Mindestlaufzeit haben und Kosten verursachen.

Noch eine kleine Anekdote zum Schluss

Vor einigen Wochen saß ich in der wöchentlichen Videokonferenz und habe aus Deutschland mit meinen chinesischen Kollegen gesprochen. Ich habe erwähnt, dass ich bald nach China fliege und sie wollten unbedingt meine Kontaktdaten, damit ich ihnen Bilder von meiner Reise schicke. Ich fragt sie, ob sie WhatsApp haben und sie sagten dazu „Nein, es ist nicht so weit verbreitet in China.“

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Dicke Decken

Decken in der kalten Jahreszeit

In einer Millionenstadt wie Changzhou wäre es nicht ratsam, wenn jeder ein eigenes Auto besitzt und damit zur Arbeit fährt. Deswegen gibt es öffentliche Verkehrsmittel und ein Großteil der Leute fährt mit dem Moped oder Motorrad.

Für Zweiräder gibt es sogar eine eigene Fahrspur. Abgegrenzt durch einen Zaun, damit die Autofahrer die Spur nicht schneiden.

Doch was tut man, wenn es Winter wird und man auf das Motorrad angewiesen ist? Eiskalter Fahrtwind, der die Hände starr werden lässt und die Beine einfriert. Die Chinesen haben dafür eine Lösung gefunden! Und wenn wirklich alle mitmachen ist keine Farbe zu grell und kein Motiv zu kitschig.

Die einfache Lösung ist eine Handschuh-Deckenkonstruktion, die am Moped befestigt wird. Bei der Fahrt werden somit die Hände und Beine warm gehalten.

Wenn ich sehe mit welchem Selbstbewusstsein die Chinesen diese Decke benutzen, versuche ich mir diese in Deutschland vorzustellen. Müsst ihr da nicht auch grinsen?

Changzhou in China

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Milchpulver für die Kollegen

Lebensmittelprobleme in China

Als ich das erste Mal zu unserer Niederlassung in China flog, sprach sich mein Besuch wie ein Lauffeuer bei meinen chinesischen Kollegen herum. In kürzester Zeit hatte ich 3 Emails, in denen ich gebeten wurde Milchpulver für Babys aus Deutschland mit zu bringen.

Ein seltsames Gastgeschenk, dachte ich mir. Aber ich machte mich in die nächste Drogerie auf. Und kaufte mehrere Packungen von dem Hipppulver, bis mein Koffer halb voll war.

Vor Ort war die Freude groß. Ich habe noch niemanden gesehen, der sich so über Milchpulver gefreut hat. Voller Begeisterung zahlten sie mir den Preis, den ich in Deutschland bezahlt hatte. Und schenkten mir mit vielen Dankbekundungen einen Hello-Kitty-Händemuff. Ich habe nicht allzu großen Nutzen von einem Muff. Deswegen bedankte ich mich mit einem breiten Lächeln überschwänglich, brachte ihn zurück nach Deutschland, wo er in der Krimskramskiste vor sich hin staubt.

Woher kommt der Notstand?

Kaum zu Hause angekommen setzte ich mich an meinen Rechnung und recherchierte, wie es kommt, dass man sich so über Milchpulver freut. Ich fand einen Artikel über einen Lebensmittelskandal in China, bei dem viele Babys und Kleinkinder schwer erkrankten und teilweise starben. Seitdem ist das Vertrauen in die Marke gesunken. Chinesische Eltern lassen lieber das Pulver für den dreifachen Preis aus dem Ausland importieren. Ein neuer Markt hat sich erschlossen, wo Zwischenhändler gutes Geld verdienen, in dem sie die Regale im Ausland leer kaufen. Da macht es Sinn, dass meine Kollegen mich regelmäßig fragen, ob ich Milchpulver für den Orginalpreis mitbringen kann.

Link zum aktuellen Stand in China:

http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/babynahrung-chinas-regierung-will-von-deutschem-milchpulver-unabhaengig-werden-1.3817017

 

Chanzhou in China

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