Dashain

Das höchste Fest der Hindus in Nepal

Von der Wertigkeit ist das Fest zu vergleichen mit unserem Weihnachten. Es geht um die Familie, Geschenke und ums Essen.

Das Fest geht zwei Wochen und viele nehmen sich diese Zeit frei. Das ist die Zeit, in der Familienmitglieder aus dem Ausland zurück in die Heimat fliegen oder die lange Reise mit den Überlandbussen auf sich nehmen, um ihre Verwandten in den Dörfern zu besuchen.
Für Touristen ist es, schwieriger einen nationalen Flug zu bekommen, Restaurants sind weniger besetzt und in den Hotels kann es sein, dass der Mülleimer nicht jeden Tag ausgeleert wird.

Nepal kommt zur Ruhe und wird langsamer.

Die Familien verbringen eine Woche zusammen. Aber alles läuft auf den wichtigsten Tag hinaus.
Einen Tag zuvor wird eine Ziege geschlachtet. Das passiert ohne Zeremonie, im Garten vom eigenen Haus. Neben dran spielen Kinder, eine Kuh läuft vorbei und die Mutter hängt die Wäsche auf.


Einen Tag später ist das große Fest. Jeder zieht sein bestes Gewand an. Die Frauen im schicken Sari und die Männer mit den nepalesischen Hüten. Ein Guru kommt und segnet das Haus und die Familie mit einer Puja. Danach isst die Familie zusammen und es werden Erinnerungsbilder gemacht.
Schon die Tage zuvor haben alle Nepalesen den Tika auf der Stirn. Ein Gemisch aus Steinpulver, Joghurt, rotem Pulver und Reis. Er ist Zeichen für die Segnung, die sie Zuhause oder im Tempel bekommen haben. Aber am höchsten Tag, kommt niemand mehr drum herum. Auch ist es Tradition Maiskolbenstängel ins Haar zu stecken. Das bringt Glück.

Was wird gefeiert?

Beim Dashain handelt es sich um das längste und größte Fest im nepalesischen Kalender. Hindus in ganz Nepal, teilen von Indien, Buthan und Myanmar feiern die Göttin Durga und ihre Manifestationen. Das Fest fällt auf den Vollmond, des nepalesischen Kalendermonats Purnima, der mit unserem September oder Oktober übereinstimmt.
Oft wird dieses Fest kritisiert, weil für die Göttin frisches Blut benötigt wird. Die Tiere werden von den Hausherren selbst geschlachtet und es kann nicht immer garantiert werden, dass die Tiere einen schnellen Tod finden.

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Wenn die Sonne an Weihnachten untergeht

 

Wenn die Sonne an Weihnachten untergeht

Weihnachten in Peru

Zuerst habe ich mit einem Weihnachten gerechnet wie bei mir zu Hause: Der Tag läuft ganz gemütlich ab! Man macht die letzten Besorgungen, packt das Geschenk für Oma ein, isst mit seiner Familie, geht in die Kirche und dann gibt es die Bescherung. So beschaulich lief auch in Tarapoto der Tag ab – bis die Sonne unter ging.

Als sich der Tag dem Ende zuneigte, dachte ich, ich würde den Abend damit verbringen in meinem Hotelzimmer fernzusehen und früh schlafen zu gehen, wenn die Straßen ruhiger werden und die Peruaner mit ihren Familien zu Hause in bekanntem Kreis feiern. Doch die Straße vor meinem Hotel wurde nicht ruhig, sondern immer geschäftiger und von irgendwo töte Musik. Neugierde packte mich mich und magisch zog es mich aus dem Hotel auf die Straße.

Die Stadt pulsierte

Ich folgte den Menschen und der Musik die Straße hinab zum zentralen Platz de Armas. Dort waren keine besinnlichen Kerzen aufgestellt oder kleine Gruppen, die nach dem Gottesdienst einen Glühwein tranken, sondern im Zentrum des Platzes thronte ein riesiger Weihnachtsbaum aus Plastik, umrahmt von Buden und blinkenden Lichtern und tausende Familien, die sich dort versammelt hatten.

Motorräder mit Anhänger, die mittags noch als Taxi beschäftigt waren, waren nun als Santa Claus´ Renntierwagen mit bunten Lichtern, geschmückt.  Gleich in drei Versionen fuhr sie an mir vorbei und starteten eine weitere Tour um den Platz mit ihren Passagieren, die in einer langen Schlage auf ihre Runde warteten. Auch beim Kinderschminken gab es eine lange Schlange und um die Ballonkünstler bildete sich eine dreireihige Traube. Musik erklang und eine Frau in rotem Glitzerkostüm und Lametta im Haar grölte Kinderweihnachtslieder in eine übersteuerte Anlage und ihre 4 verkleideten Weihnachtswichtel tanzen und hüpfen, sodass die Bühne einzustürzen drohte.

Motorräder als Rentierwagen verkleidet

Ab 22 Uhr wird es wieder ruhig auf dem Platz, weil die Familien nach Hause gehen, um gemeinsam zu essen. Auch ich musste den Weihnachtsabend nicht alleine verbringen. Da ich der einzige Gast im Hotel war, wurde ich von der Familie, der das Hotel gehört, eingeladen mit ihnen zu essen. Freunde, Familie (der Sohn extra aus Lima angereist) und ein selbstgemachtes Buffet.

Um Mitternacht schlagen Kinderherzen höher, wenn es endlich Geschenke gibt und ein Feuerwerk die Stadt erhellt, als wäre es Silvester. Noch lange gehen die Feiern und die Diskos füllen sich mit den jungen Leuten.

Feiern bis in die Morgenstunden

Erst am nächsten Tag ist die Party vorbei, wenn alle Familien den freien Tag nutzen und einen Ausflug an den Fluss machen, um die Stadt leer zurück zu lassen.

 

In der Stadt Tarapoto im Norden von Peru

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