Modernes Filmbusiness

Weiße Sternchen im Filmbusiness

Ein Aushang prangt an der Pinnwand eines Touristenrestaurants und ich denke mir, „Cool, ich war noch nie Komparse.“ Schwupps bin ich angemeldet für einen französischen Film, der in Indien spielt.

Pro Drehtag verdiene ich 2.000 Rupien (etwa 33 €). Die Unterkunft wird gestellt. Die Anfahrt zum Drehort bezahlt. Und es gibt drei Mahlzeiten am Tag.

Der erste Drehtag

Der erste Drehtag fängt früh an, weil alle 300 Komparsen in die Kostüme, Perücken und Maskerade der französischen Kolonialzeit in Indien schlüpfen müssen. Der Schauplatz ist der Hof eines Fords. Die Hauptdarstellerin wird heute geköpft. Aber in letzter Minute kommt der Prinz auf dem Elefanten angeritten, um sie zu retten. Ich gehöre zum Publikum – eine wohlhabende Dame mit einem Ehemann, den ich vor 10 Minuten kennen gelernt habe. Die ersten Reihen besetzen die Weißen und dahinter sitzen die Inder in ihrer traditionellen Kleidung als wohlhabende Kaufleute. Aber auch der Prinz hat ein indisches Gefolge mit Turban und Sperren.

Weiße in Indien

Hier handelt es sich um einen französischen Film. Deswegen ist es nicht weiter verwunderlich, dass auch Personen mit weißer Haut mitspielen. Aber auch viele andere Filme, die von indischen Produktionen gedreht werden benötigen Quotenweiße. Deswegen häufen sich die Angebote, wenn man mal in der Kartei der Filmemacher ist. Die Geschichte kommt moderne und internationaler rüber, wenn immer wieder mal weiße Haut im Film aufblitzt.

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