Leben in Neuseeland

Es war nie mein Plan gewesen auf die andere Seite der Welt zu ziehen. Eine Reihe von Zufällen und Neugierde haben mich nach Neuseeland geführt. Ich kam also nie auf die Idee dieses Land zu recherchieren oder mich näher mit den Gegebenheiten vor Ort zu beschäftigen, bevor ich herkam. Natürlich wusste ich ein paar Dinge über Neuseeland: Es ist eine Insel, man spricht Englisch, fährt auf der linken Seite und Herr der Ringe wurde hier gedreht. Erst als ich hier lebte entdeckte ich andere Dinge, die sich ergeben, wenn man auf der anderen Seite der Welt lebt. Und ich würde gerne 3 Beispiele mit euch teilen.

Jahreszeiten

Ich lebe jetzt schon seit über 3 Jahren hier und ich tue mich immer noch schwer den Januar als den heißesten und den Juli als den kältesten Monat in meinem Kopf zu verknüpfen. Weil wir auf der Südhalbkugel leben, sind die Jahreszeiten genau umgekehrt als in Deutschland. Wenn ich mit meiner Familie telefonieren, dann sage ich nicht, “Nächsten Sommer mache ich das oder das.” Sondern ich sage den Monat in dem ich etwas machen werde. Es bringt mich und meine Familie durcheinander, weil wir nicht wissen von welchem Sommer wir reden. Also überspringe ich Risiko von Missverständnis und drücke mich anders aus.

Kontakt mit der Familie

Auch mit der Familie und Freunden in Deutschland im Kontakt bleiben hat sich verändert. Je nach Zeitverschiebung haben wir 10 oder 12 Stunden Zeitunterschied. Das heißt also, wenn ich wach bin, schläft Deutschland. Telefonieren geht also nur am Wochenende frühmorgens oder spät abends. Und jede Nacht schalte ich mein Handy aus, denn die Wahrscheinlichkeit ist sehr groß, dass ich in der Mitte der Nacht eine Nachricht bekomme, die mich aufwecken würde.

Einkaufen

Ein weitere Punkt, ist die Verfügbarkeit von Dingen. Wir leben hier auf einer Insel und die ist weit weg von allem. Wenn ich also in ein anderes Land zum Urlaub fliegen möchte, dann muss ich mich auf einen mindestens 3 Stundenflug einstellen. Und damit erreiche ich vielleicht 2-3 Länder. Das sieht in Europa ganz anders aus, wenn ich einen 3 Stunden Flugradius habe.
Und dann sind auch nicht so viele Produkte verfügbar wie in Deutschland. Ich habe gemerkt, dass sich mein Konsumverhalten hier extrem verändert hat. Ich bestelle nichts mehr im Internet, weil eine Amazon Lieferung bis zu 3 Wochen dauert. Auf eine Lieferung von einem anderen Anbieter habe ich 7 Monate gewartet und sie dann storniert. Für Kleidungsstücke, Lebensmittel, Werkzeuge, Möbel und andere gibt es wenig Vielfalt und die Preise sind um einiges höher als in Deutschland. Wenn ich Vergleiche für was ich mein Geld früher und heute ausgegeben habe, dann merke ich, dass ich mich mehr auf das wesentliche beschränke. Ich bin mit dem zufrieden was ich habe. Ich kaufe keine zusätzliche Dinge mehr, sondern ersetze nur noch.

So hat mich der Zufall in einem neuen Land ankommen lassen und mich zu einem anderen Mensch werden lassen. Nicht besser und auch nicht schlechter. Sondern einfach ein neues Kapitel in meinem Leben.

Buchmesse in Tauranga

Am 08.10.2022 stellte ich meine 3 englischen Bücher auf der neuseeländischen Buchmesse “Everything Books” in Tauranga vor.

Ich habe meine Bücher in Deutschland und in Neuseeland auf Buchmessen ausgestellt und ich muss sagen, dass es einen großen Unterschied zwischen den beiden Ländern gibt. Ich habe mich mit anderen Autoren in neuseeland unterhalten und sie können auch nicht genau sagen warum es hier schwerer ist Bücher zu verkaufen. Die Buchmessen sind eher klein und nur eine begrenzte Anzahl an Besuchern kommen zu ihnen.

Der einzige Mehrwert an diesen Veranstaltungen ist, dass ich mich mit anderen Autoren austauschen kann. Ich habe nach langer zeit meine englische Lektorin kennengelernt, von bekannten Autoren Tipps bekommen und mich mit neuen Bekannten unterhalten. Ich muss für mich noch herausfinden, ob ich weiterhin zu den kleinen Buchmessen in neuseeland gahe oder ob ich meine Marketingstrategie ändern werde.

Schreibworkshop

Im August nahm ich an einem Krimi Schreibworkshop teil. Ich hatte mich vorher schon intensive mit dem Thema beschäftigt und erst wenige Tage vorher einen Krimi veröffentlicht. Also warum sollte ich mich zu dem Workshop anmelden und auch noch Geld dafür bezahlen?

Ich liebe es mich mit anderen Autoren auszutauschen. Bei einem Workshop kommen Autoren zusammen, die sich normalerweise in ihren 4 Wänden verstecken oder unbemerkt in der Ecke eines Cafés sitzen. Es gibt mir die Chance andere Autoren kennenzulernen. Wir tauschen uns aus über unsere Buchideen, wie wir unsere Bücher veröffentlichen oder vermarkten und welche Problem wir lösen müssen.
Aber auch beim Thema Krimi habe ich einiges gelernt. Das Schreiben ist sehr umfangreich und vielseitig. Es gibt kein richtig oder falsch. Die Erfahrungen eines anderen Autors gibt mir neue Optionen.

Wie ich zum Schreiben kam

Es war nie mein Plan ein Buch zu schreiben. Es war eher ein Gefühl wie „Ja, ein Buch wäre nett.“ Aber ich habe mich nie hingesetzt, um an einer Idee zu feilen oder Kurzgeschichten zu schreiben.


2015 jedoch entdeckte ich, dass mir ein Fachbuch für die Ingenieurswissenschaften fehlte. Ich entschied mich kurzerhand das Thema selbst in die Hand zu nehmen und schrieb innerhalb weniger Wochen 500 Seiten runter. Doch ich merkte, dass ich ohne roten Faden arbeitete. An einigen Stellen war ich zu detailliert und an anderen zu oberflächlich. Ich hatte mich mit dem Projekt übernommen und es in eine Sackgasse manövriert.

Nicht aufgeben

Doch ich wollte nicht aufgeben, denn mir war klar, dass dieses Buch geschrieben werden muss. So meldete ich mich in einer Schreibgruppe an und lernte, wie man Bücher schreibt. Ich schrieb meinen ersten Roman „Die Farbe des Saris“.
Durch die Schreibgruppe gründeten wir die Schreiber und Sammler. Wir entschieden uns eine Anthologie zusammen zu veröffentlichen. Also schrieb ich eine Geschichte dafür. Weil ich zu dem Zeitpunkt bereits in Neuseeland lebte, lag es nahe meine zwei Geschichten zu übersetzten und ebenfalls zu veröffentlichen.

Inspiration

Die Schreibgruppe und auch meine Weltreise haben mich inspiriert und ein Feuer in mir entfacht. Ideen für Bücher fliegen mir nur zu und ich komme nicht hinterher sie zu schreiben. Ich sammel meine Ideen in Notizbüchern. Die Ideen mit Potenzial für ein Buch kommen in eine Liste. Und anhand dieser Liste entscheide ich, welches Buch ich als nächstes Schreibe. Dabei kann es sein, dass ich mehrere Projekte gleichzeitig laufen habe. Ein Manuskript ist fertig, aber ich warte auf die Illustrationen. Ein Buch ist beim Lektor. Und bei einem weiteren Projekt schreibe ich am ersten Entwurf. Dabei lasse ich mich immer von meinem Gefühl leiten. Ich arbeite an dem Projekt auf das ich am meisten Lust habe.
Mein Ingenieurbuch steht auch noch auf der Liste. Und es wird eine Zeit geben, an dem es bei mir wieder auf die oberste Priorität rutscht. Momentan bin ich einfach nur Dankbar, dass es für mich der Anreiz war das Schreiben für mich zu entdecken.

Mehr zu “Mermaids don’t drown”

Der neue Kurzkrimi „Mermaids don’t drown“ von Rebecca Ahlen kommt am 10 August 2022 auf Englisch heraus.

Eine bezaubernde Geschichte für einen gemütlichen Nachmittag – zum Nachdenken und Reflektieren. Tauche ein in eine Umgebung von Märchen und Phantasie, mit exklusiven Illustrationen.

Klappentext

Fatal accidents don’t usually happen in fairy tales….

When a young woman drowns in a garden pond in a small town in Germany, Gerd is very worried. He reproaches himself for not having visited his widowed neighbor more frequently, in whose fairy tale garden the accident occurred. Despite his own problems, he offers her his help. Will they find out what happened to the young woman? And can Gerd’s wife help them, or is she just spinning her own fairy tale?

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Das eBook kannst du bereits jetzt vorbestellen.

Dazwischengeschichten jetzt erhältlich

Es ist endlich da:

Die Anthologie von den Schreibern und Sammlern mit meiner Geschichten “Teufel sei Dank”

Wir sind neun Autoren aus Augsburg, die sich zusammen gefunden haben, um uns gegenseitig bei unseren Veröffentlichungen zu helfen. Daraus entstand eines Tages die Idee, ein Buch zusammen zu schreiben. Und hier ist es!

Die Vorgaben waren, dass jede Geschichte in zwei Welten stattfinden sollte und ein Blitz einschlagen muss. Nichts leichter als das, für 9 Autoren, die Geschichten sammeln und motiviert sind sie für andere aufzuschreiben. Jeder Autor hat sein eigenes Genre, seinen eigenen Schreibstil und seine eigene Geschichte. Also freut euch auf ein abwechslungsreiches Buch.

Von mir ist die Satire „Teufel sei Dank“

Die Anthologie “Dazwischengeschichten”

Unsere Anthologie “Dazwischen Geschichten könnt ihr bei BOD bestellen oder auch auf jeder anderen Plattform, wie Amazon” oder in eurer Buchandlung.

BOD

ISBN: 978-3-7526-6219-1

 

Die Geschichte „Teufel sei Dank“

Seit Jahrhunderten ist in der Hölle tote Hose. Da helfen auch geschönte Prognosen nicht mehr. Teufel hat die Nase voll. Er schnappt sich den Austauschengel Harald und macht sich auf Gott zu treffen, um das Problem zu lösen. Denn von nichts kommt nichts.

 

Die Schreiber und Sammler

Wir über uns: 9 Autoren aus Augsburg

Dass wir uns getroffen haben, ist Zufall. Jedenfalls mehr oder weniger. Gemeinsam hatten wir nur, dass wir zu diesem bestimmten Zeitpunkt in unserem Leben in Augsburg und Umgebung wohnten – und das Schreiben.

Das Schreiben hat uns zusammenführt. So entstand die Gruppe der »Schreiber und Sammler«, ein Kaleidoskop gefüllt mit Ideen, Welten und Figuren, ein Murmelglas mit neun komplett unterschiedlichen, vielfarbigen Murmeln. Aber unsere Autorengruppe ist auch wie ein Lagerfeuer. Am Lagerfeuer der Schreiber und Sammler muss man nicht nur schriftstellernder Einzelkämpfer sein. Man findet offene Ohren, Unterstützung und Zusammenhalt. Dort, am Lagerfeuer, lachen wir gemeinsam, lernen gemeinsam und lassen uns inspirieren. Denn das ist das Ziel der Schreiber und Sammler: sich gegenseitig zu helfen, immer bessere Geschichten zu schreiben und sie mit unseren Lesern zu teilen.

 

Wer wir sind? Am besten lernt Ihr uns kennen, wenn Ihr unsere Geschichten lest!

Für diese Anthologie haben wir uns jeder die Frage gestellt, was passiert, wenn Welten aufeinanderprallen – und neun sehr unterschiedliche Antworten gefunden. Doch so verschieden wir Schreiber und Sammler und unsere Geschichten auch sind, unterm Strich vereint uns alle Neune eins: der Wunsch, unseren Lesern eine richtig gute Geschichte zu erzählen!

 

Viel Freude beim Lesen!

 

Christine M. Brella – die Hüterin der staubigen Straßen

Julia E. Dietz – die Coming-of-Age-Autorin, authentisch und manchmal fantastisch

Rebecca Ahlen – die Weltenbummlerin

Luna Day – die, in deren Geschichten Liebe immer geht, egal ob fantastisch oder real

Valentina Baumgartner – Fänger dieser kleinen Momente, in denen man die Zeit anhalten wollen würde

Daniel Bühler – der mit den Römern

Katharina Maier – das Schreibweib, die Weltenbauerin

Sinakaii Cheops – der Exot, der einfach viertausend Jahre mehr Erfahrung hat

Nessa Hellen – die mit dem Wolf tanzt

 

Neue Veröffentlichung im November

Anthologie “Dazwischen Geschichten”

Mitte November ist es soweit und die Schreiber und Sammler veröffentlichen ihre Anthologie „Dazwischen Geschichten“. Wir sind 9 befreundete Autoren aus Augsburg, die sich zusammen getan haben. Wir unterstützen uns gegenseitig in unseren Schreibprojekten und letztes Jahr haben wir beschlossen zusammen ein Buch zu veröffentlichen. Da wir in unterschiedlichen Genres Zuhause sind, haben wir den Blitz als gemeinsames Element unserer Geschichten gewählt.

Eine Abwechslungsreichen Anthologie mit Geschichten im alten Rom, im Wilden Westen, mit Fantasiewesen und einem Teufel, der nicht so glücklich ist, dass niemand mit ihm gecachen geht.

 

Wie „Teufel sei Dank“ entstand

Meine Geschichte ist aus einer Kurzgeschichte entstanden, die ich vor 3 Jahren im VHS Kurs „Kreatives Schreiben“ geschrieben habe. Wir haben für unsere Hausaufgabe ein einziges Wort bekommen „Tanzen“. Sofort kam mir die Idee für eine Satire über den Teufel. 4 Tage brainstormte ich zu meiner Geschichte auf einer Donaukreuzfahrt und danach fing ich an die Geschichte zu schreiben. Meine Schreibergruppe mochte meine Geschichte, aber wie alle meine anderen Kurzgeschichten landete sie in der Schublade. Was für eine Verschwendung.

Ein Jahr später entschieden wir uns die Anthologie zusammen zu schreiben. Und die einzige Vorgabe war die Länge der Geschichte und das ein Blitz drin vorkommen sollte. Ich erkannte das Comeback meiner Geschichte. Dieses Mal nahm ich mir mehr Zeit für meine Ideensammlung. Ich kaufte mir ein Heftchen und schrieb jede Idee auf, auch wenn sie noch so quer oder verrückt sein sollte. Es dauerte einige Wochen, bis ich mich daran setze meine ursprüngliche Geschichte mit neuen verrückten Ideen umzuschreiben. Wer beide Geschichten kennt, erkennt kleine Gemeinsamkeiten, aber meine Teufelsatire ist von Grund auf neu geschrieben.

Freut euch auf Teufel, einen sprechenden Apfel und den Hintern eines zu dicken Engels, die sich auf machen, weil in der Hölle tote Hose herrscht.