Burmesische Raststätten

Toiletten in Myanmar

Normalerweise findet man die »normalen« asiatischen Toiletten in Myanmar auf – ein Loch im Boden, über das man sich hocken muss, um zu treffen.
Aber die burmesischen Raststätten, die mit den Überlandbussen angefahren werden, sind jedes Mal ein Lottospiel. Was wird mich hinter der Toilettentür erwarten?

Hier eine Geschichte von einem Amerikaner, den ich auf meiner Reise getroffen habe:

Du benutzt zu viel Klopapier!!!!

Der Bus hielt und die Lichter gingen an. Seit Stunden waren sie auf der holprigen Straße unterwegs gewesen. Aber die Popmusik aus den USA mit dem burmesischen Gesangstext hinderte Thomas beim Einschlafen. Er schaute auf die Uhr – 1 Uhr morgens. Sie würden noch 5 Stunden unterwegs sein.
Sein Magen machte sich bemerkbar. Das Gegrummel lies auf nichts gutes schließen. Er fragte sich, was er falsches gegessen haben musste, denn seit der Dämmerung drückte es im Bauch.
Der Fahrer machte hecktische Bewegungen. »Alle Man raus«, hieß das. Der Bus würde für eine halbe Stunde halten und in der Zwischenzeit abgesperrt werden. Wer jetzt nicht raus geht, müsste im stickigen Bus zurückbleiben, weil die Klimaanlage ohne Motor nicht läuft. Keine Option für Thomas. Vor allem, weil er auf Toilette musste.
Er folgte den Schildern zum Örtchen. Das einzige Zeichen, dass er sich in der fremden Schrift merken konnte.

Er trat durch die Tür und erblickte einen einzigen großen Raum mit einer Rinnen an jeder Seite.

Keine Kabinen! Keine Privatsphäre!

Nebeneinander Pinkeln war die eine Sache. Aber nebeneinander das große Geschäft verrichten …?
Thomas blieb keine andere Wahl. Er musste zu dringend und 5 Stunden würde er es nicht mehr durchhalten können.
10 Augenpaare folgten dem einzigen Weißen bis zur hinteresten Stelle der rechten Rinne. Pinkeln ging nur im Stehen, weil der Winkel beim Hinhocken für Thomas zu ungewohnt war. Er hätte sich die ganze Hose eingesaut. Er spürte die fragenden Blicke im Rücken. »Warum setzt sich der Weiße nicht hin?«
Dann endlich hockte sich Thomas hin. Eine große Überwindung, den unter ihm war die ganze Rinne voll mit den Überresten seiner Vorgänger. Normalerweise wird all paar Minuten Wasser durch die Rinne gegossen, aber die automaische Anlage musste ausgefallen sein. Es stank.
Der nächste Asiate saß nichtmal eine Armlänge von Thomas entfernt. Aber selbst wenn mehr Raum zwischen ihnen gewesen wäre, starrten ihn immer noch alle neugierig an. Nicht die angenehmste Situation Durchfall zu haben.
Thomas schloss die Augen und ließ das unvermeidliche laufen. In so einem Fall, hilft es nur, die anderen auszublenden und sich auf sich selbst zu konzentrieren.

Klopapier

Thomas hatte Klopapier in der Tasche. Das dünne, weiche Papier hatte er vorgestern im Supermarkt in Yangon gekauft. In den Hotels gab es Papier, aber unterwegs nicht. Lange würde es nicht halten, denn es war viel zu dünn. Er verbrauchte die halbe Rolle. Blicke wurden zwischen den Burmesen getauscht. Von ihnen hatte nur einer 3 Blatt Papier Klopapier benutzt. Den anderen reichte der Wassereimer an er Seite. Viel zu wenig, in Thomas Augen, um sich danach sauber zu fühlen.
Schnell zog Thomas seine Hose hoch. Er hatte genug aufsehen erregt. Zurück blieb ein großer Haufen Toilettenpapier im hinteren Teil der rechten Rinne.

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