Ich kam nach Neuseeland und alles schien normal. Also, so normal wie ein westliches Land sein kann. Natürlich ist Neuseeland nicht Deutschland, aber ich hatte ein Australien oder USA in ein bisschen anderes erwartet.
Auf dem ersten Blick ist es auch so. Breite Straßen, schlecht Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmittel, sodass jeder ein Auto hat, Burger-Restaurants an jeder Ecke und jeden Tag offene Supermärkte.
Ich dachte, dass es sich dabei um die einzigen Unterschiede handelt. Deswegen war ich doch etwas überrascht, als ich bei einer Familie auf der Nordinsel einzog und sie mir die dunklen Seiten der Frühstückskultur zeigten.
Soldaten
Fangen wir mit dem normalesten an: Eier und Soldaten zum Frühstück.
Zwei weich gekochte Eier und dazu getoastetes Brot mit Butter. Dabei wird das Brot so aufgeschnitten, dass die Brotstreifen wie Soldaten aufgereiht auf dem Teller liegen.
Das optimale Frühstück für Kinder. Mit dem Essen spielen und satt werden. Man tunkt das Brot in das flüssige Eigelb und dann isst man es.
Davon bin selbst ich ein Fan.
Spagetti auf Toast
Dose auf und fertige Spagetti-mit-Soße-Pampe auf ein wabbeliges Toastbrot. Wer so lange wie ich ohne deutsches Brot auskommen musste, kann verstehen, warum ich schon alleine den Toast als Staatsfeind Nr. 1 sehe. Es ist nur noch einen Schritt weiter Richtung Ernährunghölle, den weichen Toast unter der Spagettisoße zu ertränken. Zumindest ist garantiert, dass man für diese Mahlzeit keine Zähne braucht.
Vegemite
Wem das Spagetti-Toast-Desaster nicht genug war, kann es mal mit Vegemite versuchen. Ein brauner Brotaufstrich, der das Labeldesign von Maggi hat. Ich habe es einmal probiert und ich muss sagen, das Design ist nicht umsonst da. Für mich schmeckt es wie Maggisoße in fester Form. Laut Internet sind Hefe und Brauereirückstände enthalten. (Muss ich dazu mehr sagen?)
Ich habe bis jetzt noch keinen Deutschen getroffen, der Vegemite zum Frückstück genießt. Doch die Neuseeländer schwöre darauf und in der Familie geht pro Woche ein Glas drauf.
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