Short Fakts – Essen und Trinken

Teil 1 der Serie “Short Fakts zu Neuseeland”

1. Milch

Als ich das erste Mal in einen Supermarkt in Neuseeland ging, fielen mir die vielen Flaschen Milch auf. Wer kauft so viel Milch?
Erst beim zweiten Blick fiel mir auf, dass die Flaschen unterschiedliche Deckelfarben haben. Jede Farbe zeigt einen unterschiedlichen Fettgehalt der Milch an. Nur leider ist es nicht sofort ersichtlich, wie viele Prozent jede einzelne Farbe hat. Also blieb mir nichts anderes übrig, als mich durchzuprobieren.
Wen es interessiert: Ich bin ein dunkel blauer Typ.

2. Kiwi Dip

»Was? Du kennst noch nicht den Kiwi-Dip?«, bekomme ich zu hören, als ich zu der Party komme und den Salat auf das Büfett stelle.
»Nein«, antworte ich verwirrt und bekomme gleich eine Einweisung.

Zu jeder Party gehören Kartoffelchips.
Ich würde die Chips in der Tütte oder in einer Schüssel auf den Tisch stellen und jeder kann sich etwas davon nehmen.

In Neuseeland gibt es einen besonderen Dip dazu, der den Eigengeschmack der Chips komplett übertönt. Meine Frage als, warum dann überhaupt Chips mexican stype kaufen und nicht die normalen? Egal! Zurück zum Dip.
Reduced Cream und Zwiebelsuppenpulver zusammen mischen und fertig ist der Dip, den jeder Kiwi kennt und liebt.

    

3. Zitrusflüchte im Winter

Auf der Südhalbkugel ist der Winter im Juni, Juli und August. Aber er ist viel Milder in Neuseeland und somit nicht so kalt wie in Mitteleuropa.

Bei 10-15 Grad tagsüber wachsen sogar im Winter Zitrusfrüchte und ich kann im Garten das ganze Jahr über Grapefruits und Zitronen pflücken.

4. Limonade

Mich an unbekannte Getränkemarken zu wagen habe ich vor 7 Jahren von meiner besten Freundin gelernt, als sie in Indien eine bunte Dose in einem kleinen Laden kaufte. Seitdem bin ich mutiger geworden und traue mich an Lebensmittel heran, die wir in Deutschland nicht haben.
Unter L&P konnte ich mir nichts vorstellen, denn noch in keinem Land habe ich dieses Label gesehen. Es handelt sich um eine Limonade, di wie Sprite oder Mountain Dew schmeckt.
Auf jeden Fall eine Alternative für die Tage, an denen man eigentlich Cola trinken würde.

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Frühstück-Massaker

Ich kam nach Neuseeland und alles schien normal. Also, so normal wie ein westliches Land sein kann. Natürlich ist Neuseeland nicht Deutschland, aber ich hatte ein Australien oder USA in ein bisschen anderes erwartet.
Auf dem ersten Blick ist es auch so. Breite Straßen, schlecht Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmittel, sodass jeder ein Auto hat, Burger-Restaurants an jeder Ecke und jeden Tag offene Supermärkte.
Ich dachte, dass es sich dabei um die einzigen Unterschiede handelt. Deswegen war ich doch etwas überrascht, als ich bei einer Familie auf der Nordinsel einzog und sie mir die dunklen Seiten der Frühstückskultur zeigten.

 

Soldaten

Fangen wir mit dem normalesten an: Eier und Soldaten zum Frühstück.
Zwei weich gekochte Eier und dazu getoastetes Brot mit Butter. Dabei wird das Brot so aufgeschnitten, dass die Brotstreifen wie Soldaten aufgereiht auf dem Teller liegen.
Das optimale Frühstück für Kinder. Mit dem Essen spielen und satt werden. Man tunkt das Brot in das flüssige Eigelb und dann isst man es.
Davon bin selbst ich ein Fan.

 

Spagetti auf Toast

Dose auf und fertige Spagetti-mit-Soße-Pampe auf ein wabbeliges Toastbrot. Wer so lange wie ich ohne deutsches Brot auskommen musste, kann verstehen, warum ich schon alleine den Toast als Staatsfeind Nr. 1 sehe. Es ist nur noch einen Schritt weiter Richtung Ernährunghölle, den weichen Toast unter der Spagettisoße zu ertränken. Zumindest ist garantiert, dass man für diese Mahlzeit keine Zähne braucht.

 

 

Vegemite

Wem das Spagetti-Toast-Desaster nicht genug war, kann es mal mit Vegemite versuchen. Ein brauner Brotaufstrich, der das Labeldesign von Maggi hat. Ich habe es einmal probiert und ich muss sagen, das Design ist nicht umsonst da. Für mich schmeckt es wie Maggisoße in fester Form. Laut Internet sind Hefe und Brauereirückstände enthalten. (Muss ich dazu mehr sagen?)
Ich habe bis jetzt noch keinen Deutschen getroffen, der Vegemite zum Frückstück genießt. Doch die Neuseeländer schwöre darauf und in der Familie geht pro Woche ein Glas drauf.

 

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Wie essen Chinesen?

Jeder der schon mal einen Kong Fu Film gesehen oder beim Lieblingschinesen um die Ecke bestellt hat, weiß, das im Reich der Mitte mit Stäbchen gegessen wird. Aber was passiert drum herum? Gibt es immer Chinesisch-Süß-Sauer zum essen?

Zum Glück nicht!
Den das chinesische Essen, was wir in Deutschland bekommen, hat nichts mit dem Essen in China zu tun!

Alles auf den Tisch

Eine Mahlzeit besteht oft aus vielen kleinen Gerichten. In einem Restaurant oder bei Chinesen zu Hause bekommt jeder eine kleine Schüssel und die altbekannten Stäbchen. (Wobei die aus Holz besser greifen, als die aus Plastik!)
Neben einer großen Schüssel Reis kommen mehrere Teller mit Essen aus den Tisch. Auf dem ersten Teller sind gebratene Zuckerschoten mit Schweinefleisch. Daneben werden frittierte Tintenfischringe gestellt. Und danach eine undefinierbare Masse mit grünem Gemüse. Etwas Exotisches ist auch dabei, denn auf dem nächsten Teller liegen schwarze Eier, die als die 1000jährigen bekannt sind.
Alles schmeckt gut!
Ich hatte noch keine Mahlzeit in China, die mir nicht geschmeckt hat.
Leider kann man sich die Rezepte nicht einfach aufschreiben und zu Hause genau so nach kochen. Denn dort wo die Gerichte herkommen, schmecken sie 100 Mal besser. Das liegt nicht an meinem Kochkünsten, sondern weil vor Ort einfach alles passt: das richtige Gemüse, das Wasser zum Kochen, die Gerüche in der Umgebung, die Atmosphäre, die Sprache … alles passt.

Hot Pot

Wenn niemand Lust hat zu Kochen gibt es den Hot Pot.
In der Mitte des Tisches steht eine Heizplatte, auf die ein Topf mit kochendem Wasser gestellt wird. Rohes Gemüse, Fleisch, Nudeln, etc. kommen auf den Tisch und alles landet nacheinander im Topf.
Das ganze funktioniert dann wie beim Fondue. Jeder nimmt sich mit seinen Stäbchen aus dem Topf raus, was er haben möchte. Also das Salatblatt oder die Reisnudel raus fischen, in die eigene Schüssel zum Reis legen und essen.
Niemand steht Stundenlang alleine in der Küche!
Und das Essen wird zum netten Miteinander, dass Stunde gehen kann!

 

P.S.:

Die Chinesen sehen uns Westler als Egoistisch, weil wir jeder ein eigenes gericht bestellen, das wir nicht teilen.

 

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