Das Schönheitsideal der Cholitas

Wer sind die Cholitas

Laut Wikipedia-Definition sind Cholitas Frauen, die von indigenen Stämmen abstammen.

Ich habe die Cholitas hauptsächlich in La Paz gesehen. Fast jede zweite Frau läuft dort in der typischen Kleidung, die aus Röcken, Blusen, einem Schultertuch und einem Hut besteht. Aber auch an der Grenze zwischen Peru und Bolivien, sowie vereinzelt in den Dörfern der Hochebene habe ich sie gesehen.

Was gehört zu einer echten Cholita?

Lange Haare

Zu den langen schwarzen Haaren, die in zwei Zöpfen gebunden sind, werden Bommeln aus Wolle gebunden. Diese Bommeln ziehen die Haare lang und verlängern optisch durch ihre eigene Länge das Haar.

Viele Lagen Kleidung

Etwa 1/3 von Bolivien liegt auf der Hochebene. Auch La Paz liegt auf etwa 3500 m über N.N. Und dort kommt es vor, dass das Wetter innerhalb von wenigen Minuten um schwingt. Kalt, Nass, Heiß, Windig, ein bisschen Schnee …

Deswegen tragen die Cholitas mehrere Kleidungsstücke übereinander. Typisch sind die Faltenröcke und Blusen. Aber man kann davon ausgehen, dass mehrere Röcke übereinander gezogen wurden. das hat nicht nur den Vorteil wärmer zu sein, sondern macht auch ein schön breites Becken, worauf die Männer aus der alten Generation voll stehen. Breite Hüften = sexy!

Der Hut

Als die Spanier damals in Bolivien waren wurde eine große Ladung Hüte für die Soldaten geliefert. Leider war die Hüte zu klein bestellt worden. Bevor sie die Hüte weg warfen gaben sie die Lieferung an die Frauen weiter. Seitdem gehört zu einem perfekten Cholita-Outfit der etwas zu kleine Hut.

Die Frau ist verheiratet, wenn der Hut in der Mitte auf dem Kopf getragen wird. Neigt er zu einer Seite, ist die Frau verwitwet, geschieden oder Single.

Starke Frauen

Cholitas sind stark. Nicht nur treten sie selbstbewusst auf den Märkten auf, sondern sind auch bekannt für ihr Rastling. In Rock und Bluse stürzen sie in den Ring und kämpfen um den Titel.

 

 

 

Tatütata die Feuerwehr braucht noch etwas Zeit

Nur eine Feuerwehr in La Paz

La Paz ist, wie gesagt, eine Stadt mit 800.000 Einwohner und El Alto thront auf dem Rand des Kessels und vergrößert die Einwohnerzahl noch mal erheblich. Trotz der Menschenmassen, den eng stehenden Gebäuden auf minimalem Raum und dem Stromkabelsalat an den Häuserwänden, gibt es nur eine Feuerwehr in der Stadt mit mehr oder weniger 2 Fahrzeugen.

Nur eine Feuerwehrstation für über 1 Mill Menschen

 Jeder Sicherheitsbeauftragte in Deutschland würde sich nun an den Kopf greifen und sofort den Notstand ausrufen, wo doch jeder Stadtteil seine Berufsfeuerwehr und/ oder eine Freiwillige Feuerwehr hat und sogar Firmen ab einer bestimmten Größe eine Berufsfeuerwehr vorweisen muss.   Also müsste La Paz nicht schon längst durch ein Feuer gleich dem großen Brand von London 1666 niedergestreckt worden sein?

Nein!!! Laut den Personen, die ich gefragt habe, brennt es nicht. Oder sagen wir mal so: Wahrscheinlich brennt schon mal etwas (sonst wäre die Feuerwehr komplett nutzlos), aber die Brände sind nicht so groß, dass sie in den Nachrichten erwähnt werden oder den Nachbarn auffallen. Und woher kommt das?

Es brennt einfach nicht

Da können wir nur mutmaßen. Aber wahrscheinlich kommt es davon, dass fast alle Häuser aus Beton und Ziegel gebaut worden sind und dass die Luft in einer Höhenlage wie La Paz auf ca. 3.500 m über dem Meeresspiegel weniger Sauerstoff beinhaltet, so dass kein großer Brand entstehen kann.

 

La Paz in Bolivien

[Google_Maps_WD id=3 map=2]

 

Mehr Geschichten aus La Paz

Die Metro in der Luft

 

Die Metro in der Luft

La Paz ist der Regierungssitz und die größte Stadt von Bolivien mit ca. 800.000 Einwohnern. Wenn man mit dem Bus über Land anreist, sieht man Stundenlang nur endlose Weiten und wundert sich, dass man nur noch eine halbe Stunde entfernt sein soll und noch kein Haus ist in Sicht. Und wenn sie dann endlich auftauchen, wundert man sich, wo die große Stadt sein soll. Erst wenn man über den Hügel drüber kommt, fällt der Blick in den tiefen Kessel in dem tausende Häuser an die Hänge und dem Boden des Tales gebaut sind. Schnell lerne ich, dass nicht alle Häuser zu La Paz gehören, sondern dass das Gebiet auf dem Rand des Kessels die Stadt El Alto ist und La Paz nur der Teil im Tal.

Der Höhenunterschied zwischen La Paz und El Alto ist in etwa 400 m – also kein Höhenunterschied, den man einfach mal so läuft. Auch Taxis sind für den Alltag der Bewohner zu teuer, weil eine einfache Fahrt von oben nach unten 40 Bolivianos (etwa 5 Euro) kostet. Deswegen hat die Regierung entschlossen Cable Cars zu bauen als öffentliches Verkehrsmittel, was die einzelnen Stadtteile und die beiden Städte verbindet. Ende 2017 waren 5 Linien in Betrieb, eine in der Bauphase und weitere in Planung. Grund für die Lösung, wie wir sie aus den Alpen kennen, ist der schlechte Boden, der fast nur aus Sand besteht und Steigungen an den Hängen, wo keine Metro möglich ist. Es fahren Busse, die aber dem unberechenbaren Verkehr auf den Straßen ausgeliefert sind.

Bolivianischer Lift gebaut von Österreichern

Auffällig an den Cable Cars ist der Charakter der Skilifte aus den Alpen. Die passen irgendwie nicht zu der Architektur und der Detailliebe der Bolivianer. Und wenn man genauer hinsieht entdeckt man in jeder Gondel einen kleinen Sticker mit der österreichische Flagge und dem Namen der österreichischen Firma daneben.

Ich habe mich mit einem bolivianischen Bauingenieur unterhalten, der für die grüne Linie die Bauleitung übernommen hat. Von ihm habe ich die Information bekommen, dass die Bolivianer nicht die Erfahrung mit dem Bau von Liften haben und somit eine intentionale Ausschreibung an die Fachfirmen im Ausland lief. Ein aufwendiges und teures Projekt (20.000 Bolivianos = ca. 2.500 Euro pro Gondel), um den Bewohner der beiden Städte für 3 Bolivianos (ca. 30 Cent) pro Fahrt den Weg zu verkürzen.

 

La Paz in Bolivien

[Google_Maps_WD id=3 map=2]