Landbesitzer

Die Südsee und seine Klans

Die Hauptinsel Rarotonga von den Cook Islands ist nicht besonders groß. Die längste Straße ist 32km lang und führt einmal um die Insel herum. Es ist also möglich in einer Stunde, die ganze Insel zu umfahren. Bewohnt werden hauptsächlich die strandnahen Gebiete, da im Inselinneren Hügel/ Berge die Landschaft dominieren. Früher war es wohl so, dass die Einheimischen in den Hügeln lebten, aber mit dem Eintreffen der europäischen Siedlern, verschob sich der Lebensraum an die Küste.

Seit den 60iger Jahren sind die Inseln unabhängig und das Land gehört wieder den einheimischen Klans. 6 Chiefs (die meisten davon sind Frauen) regieren die Klans auf Rarotonga und das Land ist ganz klar unter ihnen aufgeteilt.

Land kann nicht verkauft werden

Eine Besonderheit ist der Besitz des Landes. Als erstes ist mir aufgefallen, dass auf fast jedem Gundstück Gräber zu sehen sind. Das wäre in anderen Ländern undenkbar, denn der »richtige« Platz für Tote ist der Friedhof oder ein heiliger Fluss oder eine andere Sammelstelle. In Rarotonga traf ich das erste Mal auf das Phänomen ein Grab vor dem Hauseingang zu haben. Und ich fragte einen Einheimischen warum das so sein. Schließlich wimmelte es an Kirchen auf der Insel, dann müsste dort doch auch Platz für einen gemeinsamen Friedhof sein.
Aber ich bekam nur einen unverständlichen Blick und die Rückfrage, »Wie soll es denn sonst sein?«
Erst nach weiteren Recherchen wurde mir klar, dass die CookIslander einen anderen Bezug zu ihrem Land haben.
Das Land gehört ihrem Klan. Und das wird auch immer so sein. Und weil das Land ihnen gehört, können sie auch damit machen was sie wollen. Somit haben sie ihre Vorfahren nah bei sich.

Das Land nicht verkauft erden kann, stimmt nicht ganz. Denn es kann für 60 Jahre den Besitzer wechseln. In der Zeit kann der neue Besitzer ein Haus darauf bauen, oder ein Hotel oder eine Farm. Aber nach 60 Jahren fällt das Land zu dem Klan zurück.

    

Weg ist das Schwein

Ein weiteres Recht besteht auf Tiere und Pflanzen, die auf einem Land wachsen oder sich verirrt haben.
Sobald ein Huhn, Schwein oder Kuh auf das Land eines Klans trottet, darf der Klan das Tier behalten.
Das ist jedem auf der Insel bewusst und somit sind alle größeren Viecher angebunden und werden ihr Lebtag nicht frei herumlaufen. Die einzigen »wilden« Tiere sind die Hühner.
Es ist also erlaubt, vor dem Abendessen vor seine Tür zu gehen und das erstbeste Huhn zu fangen und fürs Essen zu schlachten.

 

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Von A nach B (ali)

Transport auf Bali

Auf der Insel Java in Indonesien ist es noch ganz einfach. Es fahren Züge, es gibt lokale Busse und zu tausenden sind die Motorräder und Taxis unterwegs, die einen an seinen Wunschort bringen.
Kaum auf Bali angekommen verändert sich die Situation.

Was gibt es und was gibt es nicht?

Im Norden von Bali waren die öffentlichen Busse noch präsent. Der Busbahnhof ist gegenüber der Fähre, die von Java kommt und wenn man etwas Zeit mitbringt, gelangt man nach Denpassar oder an einen Ort an der Nordküste. Man muss nur damit rechnen, dass der Bus erst dann los fährt, wenn genügend Reisende da sind. Und die Fahrt kann sich auch hinziehen, weil der Busfahrer immer wieder anhält, um weitere Passagiere zu finden.
Mühseliger ist es, wenn man an einem der kleinen Ort ausgestiegen ist und von dort wieder weg möchte. Es bleibt einem nur die Möglichkeit sich an den Straßenrand zu stellen und auf einen Bus zu warten. Dann schnell ein Handzeichen geben und aufspringen, denn sie halten nicht lange. Die Fahrpreise werden anhand der Hautfarbe festgelegt.
Um so weiter in den Süden der Insel man kommt, umso intransparenter wird das öffentliche Verkehrsnetz. Es gibt Gerüchte, dass es Busse gibt und ab und zu sieht man eine Bushaltestelle, aber natürlich nie in der Nähe, in der man sich aufhält und es ist unklar, wo der Bus hinfährt.
Für Touristen bleibt dann oft nur der private Transport oder ein eigens Motorrad.

Der Kampf gegen die Globalisierung

In den letzten Jahren haben sich 3 Transportunternehmen in Indonesien und anderen asiatischen Ländern etabliert: Grab, Uber und GoJek.
Mit einer App ruft man ein Motorrad oder Taxi und weiß von vornerein wie viel der Transport kosten wird. Sehr Parktisch. Denn so umgeht man als Ausländer die Sprachbarriere und das Feilschen um einen guten Preis, der mit der Helligkeit der Haut zu steigen scheint.
Indonesische Fahrer können sich dem Netzwerk anschließen und bekommen über die App die Aufträge Essen zu liefern oder Personen zu transportieren. Das verspricht viel Arbeit, hat aber auch seinen Preis. Die Unternehmen sind in Singapur oder San Francisco ansässig. Das Geld fließt also ins Ausland. Da die Preise für einen Transport sehr niedrig sind, bekommen die Fahrer gerade mal so viel, dass sie den Sprit bezahlen können. Ein Teufelskreis: Wer nicht dabei ist, bekommt keine Aufträge, weil Grab, Uber und GoJek z.B. in Java überall vertreten sind. Und wer mitmacht, bekommt nur ein geringes Gehalt.

Bali währt sich dagegen. Oder eher gesagt, die einzelnen Dörfer.
Ich habe noch keinen Fahrer von den Unternehmen auf Bali gesehen. Schilder, in den Straßen, machen klar, dass die ausländischen Transportfirmen unerwünscht sind und würde sich ein Fahrer in desen Mitte verirren, würden sie mit Steinen nach ihm werfen.
Die Dörfer haben sich organisiert und bieten ihre eigenen Transportservices an. Dabei hat sich ein abgestimmtes Preisbild entwickelt. Alle bieten für eine bestimmte Strecke (z.B. Canggu – Ubud) den gleichen Preis an (hier 300.000 Rupia; entspricht etwa 20 Euro für eine Stunde Fahrt). Mit etwas Verhandlung kann der Preis noch etwas gesenkt werden, aber im Prinzip halten sich alle daran.

Der Kampf gegen die Folgen

So, …. jetzt stellt man sich vor, dass alle Touristen mit privaten Transporten die Insel erkunden. Ein Urlaub dauert in etwa 2 Wochen; der Flug landet in Denpassar, 3 Tage Kuta, 2 Tage Pemuteran, 3 Tage Lovina, dann noch nach Ubud für 3 Tage dann den Urlaub am Strand von Sanur ausklingen lassen, bis es wieder nach Denpassar geht zum Abflug.
Im August sind tausende Touristen in Ubud. Alle kommen und gehen mit einem eigenen Fahrer. Der Ort erstickt im Verkehr und Stau wird zu einem Problem.
Gestern Abend traf ich mich bei einem Stammtisch mit anderen Reisenden und von den 10 Leuten hatten bereits 2 einen Unfall mit dem Motorrad, so dass sie ins Krankenhaus mussten. Der Verkehr ist unübersichtlich und als ungeübter Fahrer gefährlich, wenn auf den Straßen zu viel los ist.

Eine Lösung wäre ein öffentliches Verkehrsnetz, das übersichtlich ist und für alle zugänglich. Aber das würde auch bedeuten, dass die privat organisierten Fahrernetzwerke schrumpfen würden, weil commercille Unternehmen die Busse übernehmen würden.

 

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